Die 5 einflussreichsten Datenvisualisierungen aller Zeiten
Daten helfen, Chancen zu ermitteln und Missverständnisse zu klären. Diese fünf Visualisierungen – Arbeiten von Snow, Rosling, Minard, Nightingale und Priestley – sind ein Beleg dafür. Sie haben das Denken und Handeln der Menschen an kritischen Punkten in der Geschichte beeinflusst und einen bleibenden Eindruck auf die Welt um uns herum hinterlassen.
Wir können viel über die Zukunft der Datenvisualisierung lernen, wenn wir einen Blick in die Vergangenheit werfen. Diese Visualisierungen sind bis heute bedeutsam und sie zeigen uns auch für die Gegenwart die Möglichkeiten von Datenstorys.
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5. Karte des Cholera-Ausbruchs in London von John Snow
1854. London. Die Cholera wütet. In nur 10 Tagen sterben in einem Stadtviertel mehr als 500 Menschen. Diese mysteriöse Anhäufung von Todesfällen ist besonders beängstigend, weil niemand die Ursache kennt. Niemand außer dem Epidemiologen John Snow glaubte, dass die Seuche durch das Trinkwasser verursacht wird. Er zeichnete jeden Todesfall auf einer Karte ein und versah sie mit ausgeklügelten Balkendiagrammen (siehe oben). So konnte er nachweisen, dass die Anzahl der Todesfälle mit der Nähe zur Wasserpumpe auf der Broad Street zunimmt. Dies war ein Beweis dafür, dass die Cholera durch kontaminiertes Wasser verursacht wird. Durch die Ermittlung der Quelle konnten die Epidemie beendet und Millionen von Menschenleben gerettet werden.
4. Gapminder von Hans Rosling
Der schwedische Wissenschaftler Hans Rosling hat mehr als 30 Jahre mit Daten zu Entwicklungsländern gearbeitet. Seine verblüffenden Erkenntnisse rückten aber erst im Jahr 2007 mit einer beeindruckenden Visualisierung und mit dem 2007 TED Talk in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Seine ursprüngliche Visualisierung (heute eine von vielen) zeigt in nur vier Minuten den Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung in 200 Ländern über 200 Jahre. Die Daten sind an sich unmittelbar verständlich und doch hat Roslings visuelles Storytelling die Herangehensweise der Menschen an die Präsentation von Daten verändert.
3. Napoleons Russlandfeldzug von Charles Minard
1812 machte sich Napoleons Armee auf den Weg nach Moskau, um die Stadt zu erobern. 98% seiner Soldaten starben. Fünfzig Jahre später, als Frankreich seiner kaiserlichen Glanzzeit nachtrauerte, erinnerte der Pariser Ingenieur Charles Minard seine Landsleute mit einem Diagramm an die Gräuel des Krieges. Die einfache, aber faszinierende Temperaturlinie unter der Visualisierung zeigt, wie die napoleonische Armee letztlich durch die Kälte besiegt wurde. Diese Visualisierung hinterlässt auch heute noch einen nachhaltigen Eindruck, weil wir die wirklichen Kosten des Krieges vor Augen geführt bekommen.
2. Sterblichkeit im Krieg von Florence Nightingale
1855. Die Krim. Die Engländer führen Krieg gegen Russland – und gegen Krankheiten. Wie überzeugt eine Krankenschwester eine Armee, in Krankenhäuser und Krankenpflege zu investieren anstatt in Gewehre und Munition? Florence Nightingale erzählte ihre Story mit Daten und zeigte, wie viele Todesopfer durch vermeidbare Krankheiten (blau/grau eingefärbt) zu beklagen waren. Unter anderem mit dieser Visualisierung konnte das britische Militär davon überzeugt werden, der Hygiene Priorität einzuräumen und so Leben zu retten.
1. „Chart of Biography“ von Joseph Priestley
Die Balken in diesen Zeitleistendiagrammen geben die Lebenszeit von 2.000 berühmten Persönlichkeiten von 1200 v. Chr. bis zum Jahr 1800 wieder. Im 18. Jahrhundert hatte sich der englische Pädagoge und Universalgelehrte Joseph Priestley das ehrgeizige Ziel gesetzt, seinen Schülern die Beziehung zwischen den Nationen der Vergangenheit und den historischen Persönlichkeiten, die diese beeinflusst haben, aufzuzeigen. Aus dieser Arbeit entstanden zwei eigenständige, aber miteinander verbundene Ansichten. Auf der Basis der gleichen X-Achse wie für das biografische Zeitliniendiagramm zeigt diese Visualisierung die Geschichte der großen Zivilisationen der Welt im selben Zeitraum. Zusammen erzählen sie eine komplexe Story. Die beiden Teile der Visualisierung schildern Aufstieg und Fall großer Reiche und der Denker, die diese Nationen geformt haben. Auffällig ist beispielsweise, wie die auftretenden Cluster der Lebenslinien sich parallel zu den wichtigsten Momenten der Menschheitsgeschichte bewegen – das Zeitalter der Griechen, der Römer, der Aufklärung usw.
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