Die Finalisten der Iron Viz-Meisterschaft 2022 zeigen meisterhafte, unübertroffene Datenfertigkeiten
Was wäre die Tableau Conference ohne das berühmteste Kräftemessen der Datenvisualisierung weltweit, ohne den Iron Viz-Wettbewerb? Zwei leidenschaftliche Kandidaten und eine leidenschaftliche Kandidatin haben die Keynote-Bühne genutzt und mit ihren unglaublichen Fertigkeiten für das Erzählen von Datenstorys den zweiten Tag zum Highlight gemacht. Die Iron Viz-Kandidaten und die Kandidatin hatten 20 nervenaufreibende Minuten Zeit, eine beeindruckende Visualisierung auf die Beine zu stellen, die eine dreiköpfige visualisierungserfahrene Jury und ein großes Live-Publikum von Datenfans weltweit begeistern und elektrisieren sollte. Wer hat den Sieg davongetragen? Lesen Sie selbst, wie es gelaufen ist.
Andy Cotgreave, technischer Evangelist von Tableau, hatte zum fünften Mal die Moderation des Iron Viz-Wettbewerbs übernommen. Er wurde begleitet von seiner neuen Co-Moderatorin und „Komplizin“ Danika Harrod, ihres Zeichens Tableau Community Marketing Manager. Der Funke der Begeisterung sprang sofort über, als sie die Data Rockstars dieses Jahres, CJ Mayes, Kimly Scott und Will Sutton vorstellten, die sich aus einer Schar von Hunderten beeindruckender Beiträge zum Thema Visualizing the Arts ihre Teilnahme verdient hatten. Es stand viel auf dem Spiel, als die drei sich anschickten, mit Klicken, Drag-and-Drop und ihrer Liebe zur Visualisierung zum Champion aufzusteigen und Tausende Dollar an Preisgeld für sich und eine wohltätige Organisation ihrer Wahl zu gewinnen.
Beim Dataset dieses Jahres ging es um die globalen Auswirkungen von Bildung in Verbindung mit den demografischen Daten einer bestimmten Region. Es setzte sich aus Bildungsstatistiken und -zahlen aus mehreren Datenquellen zusammen, aufgeschlüsselt nach Land und Jahr. Die Teilnehmer wurden jeweils begleitet von einem „Sous Vizzer“, einem Visualisierungsprofi, der als eine Art Studienfreund, vertrauensvoller Berater und leidenschaftlichster Fan fungierte. Alle Sous Vizzer stellten ihre sehr hilfreichen Produktkenntnisse zur Verfügung und boten auch moralische Unterstützung für die Finalisten während des Wettbewerbs.
Die beeindruckenden Teilnehmer mussten ein hochkompetentes Gremium von Datenexperten überzeugen, das aus Lisa Trescott, dem Iron Viz-Champion des letzten Jahres, Dr. Jock Mackinlay, Tableau VP of Research and Design, und Tableau Public Director Taha Ebrahimi bestand. Die Jury bewertet die Visualisierungen immer nach drei Kriterien: Design, Analyse und Storytelling. Die Bewertung der Jury macht dabei 90 % der Gesamtpunktzahl der Kandidaten bzw. der Kandidatin aus, die restlichen 10 % des Votums trug das Publikum per Text bei. Dann wollen wir uns nun intensiv mit den außergewöhnlichen Daten-Storys beschäftigen, die unsere Finalisten erzählt haben.
Falsche Vorstellungen vom Hörensagen
CJ Mayes hat sich für seine Arbeit von dem Buch Factfulness: Ten Reasons We're Wrong About the World – and Why Things Are Better Than You Think inspirieren lassen. Es analysiert, wie generationsbedingte Vorurteile und Fehlinformationen die Wahrnehmung der Welt verändern können. CJ untersuchte zwei globale Gesundheitsindikatoren, die Lebenserwartung und die Alphabetisierungsrate, und wie ihre Wahrnehmung durch generationsspezifische Vorurteile und historische Informationen beeinflusst wird. CJ hat seine Visualisierung im Zeitungslayout angelegt. Das übergreifende Thema spiegelt sich dabei im Begriff „Hörensagen“ (Grapevine) wieder, der für die Analyse verschiedener Irrtümer steht. Mit einem Diagramm in Geigenform veranschaulichte er zunächst die Verteilung numerischer Daten für eine oder mehrere Gruppen mithilfe von Dichtekurven. Dann ging CJ einen Schritt weiter und visualisierte eine Fallstudie für Südafrika, also für ein Land, das in den vergangenen 20 Jahren eine überdurchschnittliche Alphabetisierungsrate verzeichnen konnte. Er zeigte, dass diese auch zu einer steigenden Lebenserwartung geführt hat. Sie nahm in diesem Zeitraum um 22 Jahre zu und liegt mittlerweile in der Nähe des weltweiten Durchschnitts.
Zwei Länder
Kimly Scott ist kambodschanisch-australischer Herkunft und hat ihr Publikum auf eine persönliche Reise mit Bildungsmetriken mitgenommen, um zu zeigen, wie anders ihr Leben verlaufen wäre, wenn ihre Familie nach dem Krieg nach Kambodscha zurückgekehrt wäre. Sie erzählte prägnant und eloquent ihre Daten-Story, die davon handelt, wie Qualitätsbildung das Schicksal Einzelner und ihres Landes beeinflusst. Bei der Gestaltung des Textes hat sie auf Zugänglichkeit Wert gelegt, ein Aspekt, der für sie eine wichtige Rolle spielt. Sie verwendete das Symbolbild eines kleinen Mädchens für sie als Person und einen Lichtkegel, der den Fokus der Visualisierung markiert. Diese visuellen Effekte veranschaulichen, wie Daten uns beim Blick auf die Welt unterstützen können. Ihre Analyse illustrierte, dass im Falle der Rückkehr ihrer Familie von Australien nach Kambodscha sie vermutlich nicht die gleichen Chancen gehabt hätte, auch nicht die Chance, sich hier auf der Iron Viz-Bühne zu präsentieren. Ihre Präsentation endete mit dem Appell, Bildung zu einem Menschenrecht zu machen, untermalt mit einem Zitat von Malala Yousafzai: „Greifen wir zu unseren Büchern und Stiften. Sie sind unsere effektivsten Waffen. Ein Buch, ein Stift, ein Kind und ein Lehrer können die Welt verändern. Bildung ist die einzige Lösung.“
Wie die Lücke bei der Alphabetisierung der Jugend geschlossen werden kann
Will Sutton analysierte mit seiner Visualisierung die Veränderungen der Alphabetisierung von Jugendlichen in den letzten 20 Jahren, die damit verbundenen Folgen weltweit und wie wir die hier noch bestehende Lücke schließen sollten. Die Basis war ein sehr komplexes Dataset, bei dem er den menschlichen Aspekt in den Vordergrund stellte. Jeder Datenpunkt repräsentierte eine menschliche Existenz. Die Visualisierung von Will nutzte bisherige sowie neue Tableau-Features und stilvoll Animationen für eine attraktive Story. Sous Vizzer Mark Bradbourne hat vermutlich einen neuen DataFam-Begriff kreiert, als feststellte, dass die Animation geschmeidig wie „Viz Bae“ durch die Visualisierung verläuft, sehr zur Freude von Moderator Andy Cotgreave. Seine grandiose Daten-Story zeigte sehr effektiv, dass von Veränderungen für Einzelne auch alle in ihrer Umgebung profitieren. Er beendete die Präsentation mit einem Appell zur Unterstützung von Alphabetisierungskampagnen und der Entwicklung eines faireren globalen Bildungssystems.
And the Winner is…
Es war eine außergewöhnliche Vorstellung und von allen drei Mitwirkenden eine glanzvolle Demonstration, was mit Storytelling durch Daten möglich ist. Ihre Arbeiten waren einfach überwältigend. Die Ansätze der drei Beiträge waren sehr verschieden, aber alle drei haben das Publikum tief beeindruckt. Dennoch hat eine Visualisierung die anderen einfach überstrahlt. Wir gratulieren Will Sutton und der von ihm gewählten Hilfsorganisation UNHCR, die ukrainische Flüchtlinge unterstützt.
Eine Aufschlüsselung der Punktzahl von allen dreien finden Sie hier:
Sie möchten die Spannung und die meisterhaften Arbeiten nicht missen? Der Iron Viz-Wettbewerb gibt kreativen Visualisierern, die sich auf Tableau Public präsentieren, die Möglichkeit, der Welt einen Blick hinter die Kulissen ihrer zauberhaften Arbeit zu gewähren. Machen Sie also weiter und lassen Sie sich von über 5 Millionen interaktiven Datenvisualisierungen inspirieren, die von mehr als 2 Millionen Menschen weltweit erstellt wurden. Von Musik über Sport bis zu Politik gibt es für beinahe jedes Thema eine interessante Visualisierung. Außerdem wird täglich ein neues Meisterwerk des Storytelling als „Visualisierung des Tages“ gekürt. Melden Sie sich an für eine gesunde Portion „Viz-Inspiration“ in Ihrem Posteingang.
Damit endet offiziell der Iron Viz 2022. Es war ein weiterer unvergesslicher Wettbewerb. Gratulation an die Teilnehmer und die Teilnehmerin und noch einmal ein Bravo für Will. Was für eine inspirierende Vorstellung.
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