Bei Tableau gibt es gute Unterstützung durch die Firma, aber auch durch die Community, so dass man relativ zügig Antworten bekommt, wenn man mal gegen die Wand fährt und nicht weiter weiß.
Der Blogger und Daten-Journalist Ingo Levin aus Berlin analysiert und visualisiert in seiner Freizeit sämtliche Korbwürfe der deutschen Basketball-Liga. Seine ‚Shot Charts‘ sind in seine Beiträge auf verschiedenen Blogs und Internetpräsenzen der Basketball-Szene eingebunden und ermöglichen detaillierte Vergleiche von Spielern, Teams, Wurfpositionen, Trefferquoten und vielem mehr in komfortablen Dashboards.
Das Tool seiner Wahl ist das für Privatpersonen kostenlose Tableau Public, das er auch wegen der guten Anwenderunterstützung durch Tableau und die Tableau-Community besonders schätzen gelernt hat.
Tableau: Bitte geben Sie uns eine kurze Information zu Ihrer Person.
Ingo Levin, Datenjournalist/Blogger: Hallo ich bin Ingo Levin, und ich bin Blogger – das, was die‚ Tableau-Menschen ‚Data Journalist‘ nennen. Ich arbeite viel mit Basketball-Daten, ich bin leidenschaftlicher Basketball-Fan und habe es mir zur Aufgabe gesetzt, in Deutschland viele Daten rund um den Sport des orangenen Leders zu visualisieren. Ich schreibe für verschiedene Blogs. Mein eigener Blog ist korbrechnung.de. Das ist so eine Mischung aus Körben und Rechnen, und Rechnungssachen kann man visualisieren. Dann haben wir noch ein kleines Projekt, giveandgobasketball.de, wo wir eine Video-Show und Podcasts zu dem ganzen Thema machen.
Und auf courtreview.de, der größten deutschsprachigen Basketball-Community, publiziere ich auch regelmäßig, wo ich auch immer wieder Tableau-Statistiken oder beziehungsweise Tableau-Visualisierungen einbette und das regelmäßig nutze. Also es ist das Tool meiner Wahl.
Tableau: Wofür nutzen Sie die Tableau-Lösung?
Ingo: Dabei geht es darum, dass mittlerweile seit Anfang dieser Saison in der deutschen Basketball-Liga jegliche Würfe von Spielern während eines Spiels aufgezeichnet werden. Von welcher Position die abgefeuert wurden und ob sie getroffen haben, von welchem Spieler, zu welcher Zeit. Und ich bereite diese Daten auf, ich aggregiere sie und erstelle für Spieler auf der einen Seite, aber auch für Teams gesamte Charts, sodass man alle ihre Würfel im Saisonverlauf sehen kann. Man kann sehen, dass Spieler XY besonders effektiv aus der linken Ecke agiert, beispielsweise. Spieler A geht sehr häufig zum Korb, bringt 60 Prozent seiner Würfe in Korbnähe, trifft aber nur 20 Prozent davon. Und diese Analysen stelle ich in meinem Blog bereit, sodass Leute sich dann wirklich für jeden Spieler und für jedes Team genau angucken können, wo die Vorlieben liegen und wo sie vielleicht nicht so effektiv sind. Und dafür nutze ich Tableau Public. Das ist großartig für mich, weil es mir sehr viele Optionen gibt, Sachen zu visualisieren. Und da ist es natürlich auch gut, dass es für jemanden wie mich – für einen Journalisten sage ich mal – öffentlich verfügbar ist, ohne dass ich tausend Euro Lizenzgebühren zahlen muss.
Tableau: Welche Kommentare erhalten Sie zu Ihren Tableau-Visualisierungen?
Ingo: Das Feedback von der Community ist durchweg positiv. Man muss dazu sagen, dass diese ganze Daten-Geschichte im Basketball in Deutschland noch nicht so weit verbreitet ist.
Das Feedback ist sehr, sehr positiv, weil man den Leuten ein Tool zur Verfügung stellt, endlich mal Hintergründe zu erforschen, die sie vorher so vielleicht nicht kannten.
Tableau: Werden Ihre Tableau-Analysen auch in den Vereinen genutzt?
Ingo: Ich weiß von einigen Leuten, von einigen Verantwortlichen in Vereinen, dass sie das durchaus schon mal genutzt haben. Ich weiß jetzt nicht, ob es im tagtäglichen Trainingsverlauf oder in der Spielvorbereitung genutzt wird. Ich weiß aber, dass es bekannt ist. Ich weiß, dass Leute dem sehr offen und positiv gegenüberstehen und dass es sicherlich auch eine Möglichkeit ist, um vielleicht einen kleinen Vorteil gegenüber anderen Teams in der Vorbereitung zu haben. Ich hoffe natürlich sehr, dass es in Zukunft auch noch weiter genutzt wird.
Tableau: Welche Visualisierungsmöglichkeiten von Tableau schätzen Sie besonders?
Ingo: Für mich das beste Produkt, was ich bis jetzt damit erstellt habe, sind diese Shot Charts. Das ist ein Scatter Plot, wo ich das Basketballfeld als Hintergrundbild projiziert habe.
Tableau: Wie schwierig oder einfach ist für Sie die Bedienung von Tableau?
Ingo: Man lernt eigentlich nie aus, dadurch dass es auch eine sehr große Community gibt. Es gibt auch Webseiten für Tableau Public, wo man wirklich all die Visualisierungen und die Arbeitsmappen von anderen Nutzern öffentlich einsehen kann. Da bekommt man immer wieder neue Inspirationen.
Tableau: Welche sonstigen wichtigen Aspekte gibt es für Sie im Umfeld von Tableau?
Ingo: Also für mich ist einer der wichtigsten Aspekte im ganzen Tableau-Portfolio die Tatsache, dass es Tableau Public für Privatleute frei verfügbar gibt. Und dabei geht es jetzt nicht unbedingt nur darum, weil man Kosten sparen will, sondern weil es einen sehr einfachen Einstieg in die ganze Welt der Datenvisualisierung bietet. Es gibt so viele Leute, die interessante Artikel schreiben, aber das ist dann letztendlich nur Text. Und so ein Text würde so viel mehr aufgewertet werden, wenn er mit einer vernünftigen Grafik hinterlegt ist. Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Leute das gerne machen würden, aber einfach nicht die Tools zur Verfügung haben. Und viele Leute können halt nicht programmieren, irgendwelche JavaScripts, Grafiken usw. erstellen. Und da ist es ideal, wenn man so ein Produkt hat – und damit eine echte Marktlücke füllt – mit dem normale Leute, die etwas datenaffin und technikaffin sind, interessanteren Content bereitstellen können. Und das ist für mich an Tableau wirklich eine super Sache.
Auch bei der Firma an sich, die Data Journalisten wirklich als Zielgruppe hat und für sie etwas bereitstellen möchte, sie unterstützt, sie einlädt und immer zur Verfügung steht, wenn Fragen auftauchen.
Tableau: Welche zukünftigen Anwendungen planen Sie mit Tableau?
Ingo: Zukunftspläne mit Tableau habe ich schon einige. Ich habe bis jetzt wirklich nur die Spitze des Eisbergs erkundet. Als jemand, der auch im professionellen Leben viel mit Business-Intelligence-Technologie zu tun hat, kenne ich mich natürlich sehr gut aus. Und ich erkenne, wo noch Potenzial ist – auch für meine Sachen, die ich jetzt privat mit den ganzen Basketball-Statistik-Analysen mache.
Ich habe auch schon viele neue Visualisierungen in der Pipeline, da teste ich gerade, wie ich das am besten mit Tableau implementieren kann. Bis jetzt habe ich wirklich alles geschafft, so dass ich sage, es ist realisierbar in Tableau. Zum Anfang der nächsten Saison werde ich wieder definitiv neue Charts, neue Visualisierungen bereit stellen können für die Community, die das dann hoffentlich genauso gut annehmen wird wie die vergangenen.