BGR erschließt Wertschöpfungspotenziale im afrikanischen Bergbau für lokale und internationale Unternehmer
Evidenzbasierte Lokalisierungs- und Infrastrukturplanung für die politischen Führungen
Optimierung von Beschaffungs- und Lieferantenstrategien für Bergbauunternehmen
Neue Erkenntnisse über lohnende Investitionsbereiche für Bergbauzulieferer
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) macht die lokalen Nachfragevolumina für die einzelnen Einkaufskategorien des Bergbausektors greifbar, damit die politischen Führungen, aber auch lokale und internationale Anbieter daraus Handlungsempfehlungen ableiten können.
Die BGR ist als eine dem Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie nachgeordnete Behörde die zentrale geowissenschaftliche Beratungseinrichtung der Bundesregierung. In einem Spezialprojekt im Rahmen des Sektorvorhabens „Rohstoffe und Entwicklung“, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird, analysierten BGR-Mitarbeiter die Ausgabenstruktur von 19 Kupfer- und Kobaltminen in Sambia und der Demokratischen Republik Kongo, dem sogenannten Kupfergürtel.
Das BGR-Team analysierte mit Tableau das jährliche Einkaufsvolumen der Bergbaubetriebe von 2013 bis 2017 in 34 Produkt- und Servicekategorien und stellte die Ergebnisse allen Interessierten in Form von interaktiven Grafiken und Auswertungen mit Tableau Public auf den Websites des BMZ, des Intergouvernemental Forums, sowie dem Extractives Hub zur Verfügung. Die damit mögliche Abschätzung der Einkaufsvolumina in den verschiedenen Kategorien und Märkten ermöglicht lokalen Politikschaffenden , ihre Lokalisierungsbemühungen und Infrastrukturplanungen gezielter und damit effizienter umzusetzen, lässt Bergbauunternehmen das nationale und regionale Umfeld ihrer Beschaffungsaktivitäten besser verstehen und ihre Lieferantenstrategien optimieren und gibt potenziellen lokalen und internationalen Bergbauzulieferern Hinweise auf lohnende Investitionsbereiche, um sie allein oder in Form von Joint Ventures zu erschließen.
Das BGR-Team analysierte mit Tableau das jährliche Einkaufsvolumen der Bergbaubetriebe von 2013 bis 2017 in 34 Produkt- und Servicekategorien und stellte die Ergebnisse allen Interessierten in Form von interaktiven Grafiken und Auswertungen mit Tableau Public auf den Websites des BMZ, des Intergouvernemental Forums, sowie dem Extractives Hub zur Verfügung. Die damit mögliche Abschätzung der Einkaufsvolumina in den verschiedenen Kategorien und Märkten ermöglicht lokalen Politikschaffenden , ihre Lokalisierungsbemühungen und Infrastrukturplanungen gezielter und damit effizienter umzusetzen, lässt Bergbauunternehmen das nationale und regionale Umfeld ihrer Beschaffungsaktivitäten besser verstehen und ihre Lieferantenstrategien optimieren und gibt potenziellen lokalen und internationalen Bergbauzulieferern Hinweise auf lohnende Investitionsbereiche, um sie allein oder in Form von Joint Ventures zu erschließen.
Erschließung aussichtsreicher Lokalisierungspotenziale und vereinfachte Infrastrukturplanung für die Politikschaffenden
Im Rahmen ihres entwicklungspolitischen Engagements für lokale Wertschöpfung im Rohstoffsektor erstellte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ein Modell zur Ermittlung lokaler Investitionsmöglichkeiten in Rohstoffprojekten. Das LION (Local Investment Opportunities in Natural recources projects) genannte Beratungsinstrument analysiert Daten einer im Sommer 2018 durchgeführten Feldstudie über die Barbetriebskosten von Kupfer- und Kobaltminen in Sambia und der Demokratischen Republik Kongo. Untersucht wurde die prozentuale Aufteilung auf 34 spezielle Einkaufskategorien wie zum Beispiel Energie, Wasser, Kraft- und Schmierstoffe, Ersatzteile und Ausrüstungsgegenstände, Schwefel und Schwefelsäure, Schleifmittel, Wartung und Instandhaltung, Reifen, Bau- und verwandte Dienstleistungen, Lebensmittel und Getränke, Personaldienstleistungen oder Telekommunikation. Das gesamte untersuchte Einkaufsvolumen beträgt jährlich über 5 Milliarden US$ und stellt ein enormes Wirtschaftspotenzial für lokale und internationale Anbieter dar. Außerdem sind Kupfer und Kobalt unverzichtbare Elemente der weltweit angestrebten Energiewende. Ihre kostengünstige Gewinnung ist deshalb von globalem Interesse.
Die grafische Exploration komplexer Datenbestände liefert wichtige Einsichten oft schon auf den ersten Blick.
„Das LION-Tool verschneidet öffentlich verfügbare Daten zu den Produktionsvolumina und Barbetriebskosten von Minen mit der Kostenaufteilung der Beschaffung dieser Bergbaubetriebe, das heißt die prozentualen Ausgaben für 34 verschiedene Produktkategorien“ erklärt Nils Handler, wissenschaftlicher Mitarbeiter der BGR.
Vor der Nutzung von Tableau schickten BGR Mitarbeiter diese Art von Daten in Form von Spreadsheets. Mit diesem aufwändigen Prozess wurden nur wenig Nutzer erreicht. Die begrenzte Reichweite erklärt sich daraus, dass sich aus den Tabellen nur schwer Erkenntnisse gewinnen ließen und die großvolumigen Dateien den Versand hinderlich machten. „Die grafische Exploration komplexer Datenbestände liefert wichtige Einsichten oft schon auf den ersten Blick. Auch die Geo-Referenzierung der Minen auf Landkarten ist dabei sehr hilfreich. Dies ist ein beispiel einer ansprechenden grafischen Visualisierung die jeder mit einem Internet-Zugang abrufen kann. Mehr als 1200 Zugriffe auf unsere Tableau Public Visualisierungen für den Kupfergürtel sowie etwa die Hälfte für das Goldmodel in Westafrika beweisen die deutlich erhöhte Reichweite unsere Arbeitsergebnisse.
Seitdem das LION-Tool über das Internet auf verschiedenen Webseiten verfügbar ist, haben sich die Zugriffsraten verzehnfacht.
Das vom Sektorvorhaben Rohstoffe und Entwicklung entwickelte LION-Tool liefert modellierte Marktdaten und Kontextinformationen über die Tableau Public-Plattform der BGR. Es lässt sich effizient mit neuen Kostendaten aktualisieren und ist einfach zu bedienen. Benutzer können interaktiv Jahre, Länder oder bestimmte Kategorien auswählen, um sie detailliert zu erkunden.
Regierungen, Privatunternehmen und Unterstützungseinrichtungen erfassen dank der Schätzungen der Beschaffungskosten aus dem LION-Modell Umfang und Art der Märkte für Minenprodukte und –dienstleistungen besser. Politiker vor Ort erkennen damit die vom Volumen und Logistikaufwand her aussichtsreichsten Produktkategorien für ihre Lokalisierungsbemühungen. So lassen sich begrenzte Ressourcen für Projekte mit dem höchsten zu erwartenden Return on Investment verwenden. Auch Investitionen in Versorgungsleitungen, Straßen und andere Infrastruktureinrichtungen lassen sich auf Basis dieser Erkenntnisse gezielter planen und durchführen.
Höhere Markttransparenz ermöglicht die evidenzbasierte Ausgestaltung von Politikmaßnahmen und vereinfacht Investitionsentscheidungen
Lokalen Lieferanten liefert das Tool einen Eindruck vom Umfang der Märkte, ihrer Entwicklung im Zeitablauf und potenzieller Risikofaktoren. Das Beratungsinstrument LION kann dabei helfen verschiedene Zuliefererbetriebe zu koordinieren sodass sie ihre Aktivitäten über verschiedene Produktkategorien aufteilen anstatt sich alle auf den selben Markt zu stürzen. Ein Abgleich ihres Produktangebotes mit den Beschaffungsnachfragekategorien hilft dabei, Geschäftsmöglichkeiten in bestehenden oder neu zu erschließenden Beschaffungsmärkten zu identifizieren und ihre Erfolgsaussichten zu beurteilen.
Auch internationale Anbieter erhalten mit LION einen Überblick über Größe und Segmentierung der Nachfragemärkte, die ihnen Anhaltspunkte für eine effektive Bieterstrategie, erfolgversprechende Joint Ventures oder aussichtsreiche Investitionen liefern. Geber und öffentliche Institutionen, wie zum Beispiel Handelskammern, Industrieverbände oder Geschäftsbanken, können das Tool nutzen für Investitionsentscheidungen oder zur Fokussierung ihrer Unterstützungsprogramme.
Am überzeugendsten für die Nutzung von Tableau waren für uns nicht nur die vielen intuitiven Funktionen für die Datenanalyse sondern auch die Möglichkeit die vielen reichhaltigen Grafiken und Diagramme auf Knopfdruck einer unbegrenzten Zahl an Nutzern im Internet zur Verfügung zu stellen.
Optimierung von Beschaffungs- und Lieferantenstrategien der Minenbetreiber
Bergbauunternehmen verstehen mithilfe von LION die Gesamtmärkte für verschiedene Beschaffungsprodukte und Dienstleistungen in ihrem jeweiligen Land besser. Das unterstützt sie bei der Planung und Umsetzung effizienter Lieferantenstrategien, eröffnet Chancen für potenzielle Kosteneinsparungen durch Verlagerung auf lokale Anbieter und animiert zur Bildung von Einkaufsverbänden mit anderen Minenbetreibern, um die eigene Marktmacht zu erhöhen und Einsparungen durch größere Einkaufsvolumina zu erzielen.
Insgesamt ist die Verfügbarkeit der neuen Analysen des BGR auf vielfältige positive Resonanz gestoßen. Das zeigen die Rückmeldungen in vielen persönlichen Gesprächen von Nils Handler mit Regierungsbeamten und Unternehmensvertretern der Branche.
„Seitdem das LION-Tool über das Internet auf verschiedenen Webseiten verfügbar ist, haben sich die Zugriffsraten verzehnfacht“, berichtet Nils Handler von der enormen Reichweitensteigerung. „Einige Politikschaffende äußerten gar den Wunsch die Modellierung selbst zu verwalten und zu aktualisieren. Das BGR Sektorvorhaben plant in absehbarer Zukunft, auch die Minen des Kongolesischen Goldbergbaus in das LION-Modell aufzunehmen.